Am späten Nachmittag des 28. Oktober lagen sie sich in den Armen: DRK und JRK des Ortsvereins Nierstein-Oppenheim hatten Freudentränen in den Augen. Die einen waren noch ganz müde von der Fahrt und den Ereignissen der letzten Tage. Die anderen waren spontan gekommen, um die Young Saviors zu begrüßen, um den Bundessieg gebührend zu feiern. Dabei waren auch der DRK-Vorstand und die Bezirksjugendleitung. Doch alles von vorn.
Vom 26. bis 28. Oktober fand der Bundeswettbewerb des JRK in Cloppenburg statt. Das Thema lautete „Mit Menschlichkeit durch die Vergangenheit“. Ausgerichtet hatte es der Landesverband Oldenburg in dem dort befindlichen Museumsdorf.
Die Gruppe der „Young Saviors“ des DRK-Ortsvereins Nierstein-Oppenheim hatten sich für diesen Wettbewerb qualifiziert durch Spitzen-Platzierungen beim Kreisentscheid (2.), Bezirksentscheid (1.) und beim Landeswettbewerb (1.). Danach bereitete sich die Gruppe durch intensive Übungstage in Oppenheim auf den Bundeswettbewerb vor. Denn hier treffen nur die Besten aus Deutschland zusammen. Doch es wurde nicht nur trainiert. Um den Zusammenhalt im Team der JRKler aus Oppenheim zu fördern, gab es auch einen Trip ins Phantasia-Land.
Und dann war es soweit – zum Bundeswettbewerb kamen 18 Gruppen aus den Landesverbänden des DRK. Alle Gruppen waren hoch motiviert und hatten sich seit Wochen auf diesen Event vorbereitet. Und auch, wenn jeder den Sieg im Wettbewerb im Blick hatte, so kamen doch der Spaß und die Gemeinsamkeit mit den Gleichgesinnten nicht zu kurz. Die „Young Saviors“ (YS) starteten durch unter der Leitung von Anna Maria Glaninger und Dennis Krohn. Der Landesverband unterstütze mit der stellvertretenden Leiterin Sophie Petri und einem Kleinbus für die Anreise. Mit den ersten Metern auf dem Weg nach Cloppenburg gab es nur eine erste Devise: Ein tolles Wochenende und Spaß haben. Und bloß nicht Letzter werden.
Und dann ging es los…
19 Aufgaben waren zu lösen, welche die Bereiche Musisch-Kulturell, Soziales, Wissen und Erste Hilfe abdeckten. Die erste Aufgabe war im musisch-kulturellen Bereich – die YS sollten ein Bild mit Naturprodukten erstellen zum Thema Menschlichkeit. Zur Verfügung standen Hirse, Stoffreste, Blüten und einiges mehr. Die Gruppe entschied sich St. Martin darzustellen, weil er für die Menschlichkeit steht. Denn er gab nicht das, was er im Überfluss hatte. Er teilte seinen einzigen Mantel mit einem Bedürftigen.
Eine Aufgabe im Sozialbereich thematisierte Drogen. Die YS mussten zunächst alle sieben Hauptsuchtarten nennen und dann in einer Art Memory-Spiel die Suchtarten den passenden Erklär-Texten zuordnen. Doch einfach nur Pärchen bilden reichte nicht aus, jedes Paar sollte noch erklärt werden, warum es zusammen gehörte. Im Bereich Wissen mussten wichtige Stationen in der Geschichte des roten Kreuzes mit Knete dargestellt werden. Einer knetete und die anderen haben erraten, was die Knet-Figuren darstellen sollte. Das war knifflig, da das 2. Genfer Abkommen, die Schlacht von Solferino oder Henry Dunant nicht gerade einfach umzusetzen sind. Und es ging auch handfest in dem Museumsdorf bei Cloppenburg zu: Nach einem Brand in einer Scheune mussten Menschen mit Hyperventilation, Hexenschuss, Verbrennungen und verstauchten Gliedmaßen versorgt werden.
Nicht ganz alltäglich war die Aufgabe im sportlichen Bereich: Es ging um Minigolf. Die sechs Gruppenmitglieder teilten sich dazu in zwei Gruppen auf und legten los. Oder besser, lochten ein: Es gab fünf Minigolf-Bahnen, die alle zu bespielen waren. Je nachdem, wie viele Versuche zum Einlochen notwendig waren, gab es in der anschließenden Wissensfrage entsprechend häufige Antworten. Eine Frage war zum Beispiel: Wie viele Länder haben des 1. Genfer Abkommen unterzeichnet? Insgesamt gab es 10 Fragen.
Die neun jungen Retter aus Nierstein-Oppenheim haben am Ende alle 18 Aufgaben so erfolgreich gelöst, dass Sie mit Stolz den Sieg des Bundeswettbewerbs nach Hause tragen konnten. Sie alle wollten eine saubere Leistung abliefern. Den ersten Platz hatte keiner im Blick. Umso größer ist die Freude über den Sieg und die Möglichkeit, sich beim Bundeswettbewerb der Bereitschaften 2020 mit den „Großen“ messen zu dürfen.