Mitten im Trubel des Dienheimer Fastnachtumzuges hilft der DRK-Ortsverein Nierstein-Oppenheim den Menschen auf vielfältige Weise.
Laut dröhnt die Musik aus den Boxen der Umzugswagen. Menschen tanzen auf den Straßen und rufen sich freudig „Helau“ entgegen. Später wird die Zahl der Besucher auf 8.000 geschätzt werden. Verkleidet als Giraffen, Cowboys und Prinzessinnen sammeln sie Süßigkeiten, die von den Wagen geworfen werden und feiern ausgelassen.
Mittendrin befindet sich die Unfallhilfsstelle des DRK-Ortsvereins Nierstein-Oppenheim. Er ist in einer Dienheimer Kindertagesstätte untergebracht. Rund 30 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen sind unterwegs, um die Festbesucher medizinisch zu versorgen. Im Gebäude ist es ruhig, aber nicht langweilig. Damit das so bleibt, steht ein Helfer am Tor und regelt den Zustrom. Rein darf hier nur, wer ein gesundheitliches Problem hat. Gerade stehen drei Feen vor der Tür. Sie tuscheln leise. Einer ist schlecht. Blass sind alle drei.
„Besonders die Jugendlichen feiern ausgelassen und vergessen auch gerne, ausreichend Wasser zu trinken. Da kann der Kreislauf schnell mal drunter leiden“, so einer der DRK-Helfer.
Gleich vorn ist der Behandlungsraum. Er ist professionell eingerichtet. Die Feldbetten sind mit Sichtschutzwänden abgetrennt. Ein Notarzt kümmert sich um die Patienten und entscheidet, wer unter Umständen in ein Krankenhaus nach Worms oder Mainz muss. Die Bandbreite der Behandlungsfälle ist groß: Kreislaufbeschwerden, Knochenbrüche und auch ein Übermaß an Alkohol.
Weiter hinten befindet sich die Einsatzleitung. Hier sitzen Christoph und Ricarda. Per Funk sind sie mit zwei Einsatzfahrzeugen und drei Fußstreifen in Kontakt. Auf einer Karte sind die Standorte der Fußstreifen und Fahrzeuge und die Position des Fastnachtsmzuges eingetragen. Meldungen gehen ein und helfen, den Behandlungsraum für dringende Fälle schnell vorzubereiten. Wenn es die Zeit zulässt, werden Bilder und Kurztexte auf Facebook gepostet, um die Helferteams und deren Aufgaben vorzustellen.
Während viele Besucher nach dem Umzug in Feierlaune nach Hause oder zur nächsten Party gehen, ist der Tag für die DRKler noch nicht vorbei. Was am Vormittag um 12:00 Uhr begonnen hat, findet sein Ende gegen 22:30 Uhr. Die Einsatzfahrzeuge kommen wieder in die Garage und das Material ins den Lager. Aber nur für eine Nacht. Am nächsten Tag geht es weiter in Finthen und am Rosenmontag in Mainz. Darauf ein leises „Helau“!
Das ist das Helferteam des DRK-Ortsvereins Nierstein-Oppenheim
Ohne Mampf gibt’s Bauchkrampf
Auch Helfer brauchen Helfer – in diesem Fall den Verpflegungstrupp. Er kocht Kaffee, schneidet Obst und Gemüse, schmiert Brötchen und sorgt für eine warme Verpflegung. Denn wenn Hunger und Durst gestillt sind, können sich die Helfer und Helferinnen voll auf das Einsatzgeschehen konzentrieren.
Die karnevalistische Einsatzleitung
Im Lagezentrum werden die Einsätze koordiniert und Aufgaben an die Fußstreifen und Einsatzfahrzeuge weitergeleitet. Durch einen ständigen Funkkontakt und Informationsaustausch sorgt die Einsatzleitung des Sanitätsdienstes dafür, dass betroffene Personen schnellstmöglich Hilfe bekommen.
Auf leisen Sohlen unterwegs – die Fußstreifen
Drei Fußstreifen sind entlang des Fastnachtsumzuges im Einsatz. Sie behalten den Überblick über die Situation und helfen im Bedarfsfall an Ort und Stelle. Sollte es zu ernsteren Verletzungen kommen, werden die Betroffenen zur Unfallhilfsstelle transportiert.
Hier führen alle Wege hin – die Unfallhilfsstelle (UHS)
Hier ist die zentrale Sammelstelle für Verletzte während des Dienheimer Fastnachtsumzuges. Vor Ort werden kleinere Verletzungen behandelt. Bei größeren Verletzungen werden die Betroffenen betreut, bis sie von einem der Einsatzfahrzeuge ins Krankenhaus gefahren werden können.
Schnell vor Ort – die Einsatzfahrzeuge
Für den Fastnachtsumzug stehen ein Krankentransportwagen (KTW) und ein Rettungswagen (RTW) bereit, um die Verletzten zu transportieren. Den KTW ist eine Leihgabe der Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbh.
Hilfe für Angehörige
Für spezielle Betreuungsdebarfe steht in der Unfallhilfsstelle auch eine ausgebildete Fachkraft für Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) zur Verfügung.