DRK-Retter üben Selbstschutz

DRK-Ortsverein Nierstein-Oppenheim und TSV Uelversheim unterrichten ehrenamtliche Rettungskräfte.

„Wir müssen leider feststellen, dass die Menschen aggressiver werden. Meist auf Großveranstaltungen und im Zusammenhang mit Alkohol. Neben Beleidigungen und Pöbeleien kommt es zunehmend zu körperlichen Übergriffen“, stellt Melanie Noll fest. „Wir wollen unsere Helferinnen und Helfer auf solche Situationen vorbereiten“, ergänzt Christian Walther. Die beiden sind als Bereitschaftsleitung des DRK-Ortsvereins Nierstein-Oppenheim verantwortlich für die ehrenamtlichen Rettungskräfte.

Daher hat Anfang September in Kooperation mit dem TSV Uelversheim ein Training für besseren Selbstschutz stattgefunden. Es ging um richtiges Auftreten, Distanztraining und Abwehr. Zudem wurde der rechtliche Rahmen zu Notwehr und Nothilfe erläutert.

Durchgeführt wurde die Unterweisung durch Andreas Kröller, unterstützt durch seine Mittrainer Frank Herrmann und Christoph Volkmer. Andreas Kröller ist in der Abteilung Kickboxen tätig und von Beruf Polizeibeamter. Er kennt die Übergriffe auf Rettungssanitäter aus seinem Alltag. „Mit den DRK-Helfern haben wir einen einfach anwendbaren Selbstschutz trainiert“, erklärt Kröller. Es ging darum, wie man in einer aufgeheizten Stimmung deeskalieren und verbal beruhigen kann. Dazu gehören auch das eigene körperliche Auftreten sowie Abwehrtechniken, wenn es doch zu körperlichen Übergriffen kommt. „Das können zum Beispiel Schubsen, Festhalten und der Schwitzkasten sein“, so Kröller. Geübt wurden auch spezielle Szenarien: Wie können sich die DRK-Helfer verhalten, wenn sie zum Einsatzort rennen, außer Atem sind, und sich dann schützen müssen?

Melanie Noll und Christian Walther vom DRK-Ortsverein Nierstein-Oppenheim sind zufrieden mit dem Verlauf der Ausbildung. Sie wollen auch weiterhin solche Ausbildungsinhalte anbieten, damit die Helfenden nicht zu Opfern werden. Und für Andreas Kröller vom TSV Uelversheim ist es keine Frage, auch zukünftig hierbei zu unterstützen.

DRK-Studie

Laut einer DRK-Studie haben die Übergriffe auf Helferinnen und Helfer insgesamt zugenommen. Rettungskräfte werden regelmäßig Opfer verbaler oder körperlicher Gewalt. Etwa ein Drittel der Befragten beschreibt sowohl verbale als auch körperliche Übergriffe. Ausschließlich tätliche Übergriffe werden von 14,1 Prozent genannt. Die Täter sind in drei Viertel der Fälle die Patienten selbst. Quelle: https://www.drk.de/presse/pressemitteilungen/meldung/drk-studie-uebergriffe-gehoeren-zum-alltag-im-rettungsdienst/

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